Η «Αρπαγή της Ελένης»

Προβολή/Άνοιγμα
Συγγραφέας
Δεσπίνης, Γ. Ι.Ημερομηνία
1967Γλώσσα
el
Εκδότης
Υπηρεσία Αρχαιοτήτων και Αναστηλώσεως
Λέξη-κλειδί
Βιβλιογραφικά στοιχεία
Αρχαιολογικόν Δελτίον, 1966, Τόμος 21, Μελέται/Μέρος Α’, 35-44.
Πρόσβαση
ελεύθερη
Τίτλος περιοδικού
Αρχαιολογικόν Δελτίον
Επιτομή
Dar hier veroffentliche (Taf. 20 - 21a) dadalische Tonrelief der Sammlung
Metaxas in Herakleion stammt aus Aphrati; es zeigt eine frontal stehende, nackte
Frau in der Mitte, links und rechts zwei unbardige, nackte Manner, die sie mit
beiden Handen an Unter-und Oberarm gefasst haben. Die ausfiihrliche Beschreibung
des Reliefs fiihrt weiter zu dem Schluss, dass es von einer Matrize fiir getriebene
Bleche in wagrechten Streifen abgeformt wurde, wofiir Masse, Relieferhohung
und Rahmenornamente sprechen.
Die anschliessende Untersuchung der bekannten Reihe thematisch ahnlicher,
archaischer Darstellungen, die mit dem ersten Raub Helena’s in Verbindung gebracht
wurden, fiihrt uns zu einer Unterscheidung in drei Gruppen auf Grund typologischer
und teilweise inhaltlicher Momente :
Die erste Gruppe « Befreiung Helena’s durch die Dioskuren » wird durch die
uns bei Pausanias iiberlieferte Szene der Kypselos - Lade und die Darstellung eines
protokorinthischen Aryballos in Oxford gebildet. Da das Raubschema unter den
archaischen Darstellungen diese Mythos einem festen Typus folgt, mochte man
sich die v. Massowsche Rekonstruktion der Szene in der Stellung der Figuren anders
vorstellen ( Stehende Helena zwischen ihren Briidern ). Bei der Interpretation
des Oxforder Vasenbildes scheint eine Benennung der neben dem Palladion befindlichen
kleinen Gestalt als Aithra nicht ausgeschlossen.
Die zweite Gruppe ist, der charakteristischen Erzahlungsweise der archaischen
Zeit folgend, durch die Verbindung zweier, zeitlich an sich getrennter Vorgange
bestimmt. Dargestellt ist der Raud Helena’s durch Theseus und Peirithoos,
sowie ihre Befreiung durch die Dioskuren ( Protokorinthischer Aryballos im Louvre,
Panzer in Olympia).
Die Bilder der dritten Gruppe sind unter sich typologisch ahnlich ; sie zeigen
eine Frau zwischen zwei Mannern, wie unser Relief. Fragt man nach dem Inhalt
dieser Szenen, ob sie den Raub oder die Befreiung Helena’s meinen, so bleibt die
Antwort unsicher. Da der Raub das bedeutendste Ereignis dieses Mythos war und
literarisch iiberliefert ist, konnten mindenstens einige Szenen, die Ziige einer gewaltsamen
Handlung betont aufweisen ( bei unserem Relief am deutlichsten ), demnach
als Raub der Helena durch Theseus und Peirithoos interpretiert werden.
Von diesen Denkmalern haben zwei Bronzebleche aus Olympia und ein Goldblech
aus Kreta charakteristische Ahnlichkeiten mit dem Tonrelief Metaxas ; die Frontalitat
und Nacktheit der Frau ( Bronzebleche in Olympia und Tonrelief Metaxas)
sowie der Thron ( Goldblech ) deuten an, dass Helena in der fruheren Zeit auf derPeloponnes und in Kreta, wie schon Kunze hervorgehoben hat, ihren gottlichen
Charakter noch bewahrt.
Zuletzt wird die Frage nach der Datierung des Goldbleches im Museum Herakleion
und des Tonreliefs Metaxas behandelt. Das erste muss gleichzeitig mit
den "Aristaios” - Platten aus Argos - Perachora sein ; die enge stylistische Ahnlichkeit
des zweiten mit dem Halsbild der Oinochoe aus Aphrati sprechen fur eine
Datierung kurz vor der Mitte des 7. Jahrhunderts v. Ghr.