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dc.creatorΦατούρου, Κάντω Χ.el
dc.date.accessioned2015-07-31T09:16:54Z
dc.date.available2015-07-31T09:16:54Z
dc.date.issued1966
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11615/14968en
dc.description.abstractDer Kopf der Tafeln 82-84 wurde in der Nahe des Dories Antimacheia auf Kos in den Ruinen einer altchristlichen Basilika gefunden, die wahrscheinlich iiber einen alteren Heiligtum liegt. Die Modellierung des Gesichtes durch feine Ubergange zu den verschiedenen Flachen, seine Glatte im Gegensatz zum matten Haar, die Augenformung durch geritzte Iris und eingetiefte Pupille ebenso wie die Haaranordung verweisen den Kopf in die Antoninische Zeit. Fur die Identifizierung helfen uns die Gesichtszuge: die lange Nase mit dem schmalen, gerade gefiihrten Nasenriicken, die fast geradlinige Stirn, der Schwung der Brauenbogen, die tief in weiten Mulden eingebetteten und durch breite Oberlider umrahmten Augen, der kleine geradlinige Mund, das spitze Kinn. Diese Ziige erinnern insgesamt an die Kaiserin Faustina die Jungere, die 145 n. Chr. mit Marcus Aurelius vermahlt wurde und 175 starb. Die Haaranordung erlaubt eine noch genauere Datierung des Kopfes. Zwar weicht sie im einzelnen von stadtromischen Bildnissen und Miinzpragungen ab, aber in der Hauptanordnung ahnelt sie der Haartracht, die die Kaiserin am Anfang der Herrschaft des Marcus Aurelius und zwar in den Jahren 164-166 getragen hat («abgesetzte Stirnwellenfrisur»). Das Haar ist hier gleichfalls in wellig zum Nacken gefiihrtes Stirnhaar, schlichter zuruckgekammtes Hinterhaupthaar und den Knoten geteilt. Anstatt des doppelten Perlbandes oder der Flechte, die bei den stadtromischen Vorbildern das Stirnhaar gegen das Haupthaar abgrenzt, erscheint bei dem Kopf von Antimacheia das Diadem. Es fehlen auch die Einzelheiten nicht, die fur diese Haartracht der Kaiserin charakteristisch sind, wie der zungenformige Haarbogen vor dem Ohr, die frei herabhangenden Lockchen im Nacken und der halbkugelformige Knoten. Die kleinen Abweichungen der Haartracht von dem entsprechenden Typus der stadtromischen Miinzen und Bildnisse sind dem in Griechenland geschaffenen Typus zuzuschreiben. Dem stilistischen Charakter dieses Typus mussen die breiten und leichten Wellen sowie die feinen plastischen Ubergange des Stirnhaares zugeschrieben werden, dazu die starke Plastik und die Lebendigkeit beim Haupthaar und Haarknoten, die durch wenige, aber grosszugige Meisselhiebe erreicht worden ist. Eine ahnliche Anordung des Stirnhaares zeigt das Portrat der Kaiserin von der Athener Agora sowie das andere aus dem Nymphaeum des Herodes Atticus in Olympia mit freilich kurzeren, ausgepragteren Wellen, sowie ein dritter Korf aus dem Dorf Kamarina ( Epirus ). Bemerkenswert ist, dass die romischen Vorbilder auch auf ostgriecshen Miinzpragungen in ahnlicher Weise verandert sind. So erscheint auf Miinzen der Aeolis, der Troas und Thrakiens die gleiche Haartracht nur in ihren Hauptlinien modelliert und mit hoch angesetztem Knoten, wie bei dem Portrat von Antimacheia. Die Gesichtszuge des Portrats von Antimacheia sind am nachsten dem Portrat des Museo Capitolino, Salone 11 (Taf. 85), verwandt, das wegen seiner ahnlichen Haartracht ebenfalls zwischen 164 - 166 n. Chr. anzusetzen ist. Der griechische Kiinstler aber hat gerade diejenigen Ztige umgebildet, die eine entscheidende Bedeutung fiir den Gesichtsausdruck haben, namlich die Augen und den Mund. Nachdem er fast jeden materiellen Zug weggelassen hat, schuf er ein stark idealisiertes Bildnis, das eher eine selbstbeherrschte und philosophierende Frau darstellt als Faustina die Jiingere, wie sie uns iiberliefert ist. Interessant ist auch, dass die Tendenz zur Idealisierung noch starker bei diesem Portrat ist als bei den ubrigen des griechischen Raumes. Ahnliche Idealisierung zeigt der Portratkopf der Deckelfigur des Sarkophags von Melfi. Dieser Kopf «ist vielmehr ein etwas verallgemeinertes und verschonertes Durchschnittsbildnis der jungeren Faustina und ihrer Tochter Lucilla, ein von den Damen der Dynastie abgeleiteter gesellschaftlicher Typus, keine Studie nach dem Leben » ( R. Delbrueck Jdl, 1913, 300 ff). Der Sarkophag von Melfi gehort dem Stil nach der lydischen Gruppe von Sarkophagen an, die, wie die Forschung erwiesen hat, aus Kleinasien und besonders aus Ephesos stammen. Es kann wohl kein Zufall sein, dass zwei Bildnisse aus dem ostgriechischen Bereich eine so Starke Idealisierung zeigen, die auch beim Vergleich mit den idealsten gleichzeitigen Kopfen des Festlandes noch auffallig bleibt. Starke Idealisierung zeigen auch die schon erwahnten Mtinzpragungen der Kaiserin in der Aeolis und Troas, wie auch in Thrakien, das immer dem ostgriechischen Bereich angeschlossen war. Es ist bekannt, dass die klassische Tradition des 4. Jahrhunderts v. Chr. im ostgriechischen Bereich starker und dauerhafter als anderswo beibehalten worden ist. So wurde auch das Portrat, die personlichste Kunstschopfung, zu einem abstrakten klassizistischen Werk umgebildet, das nur wenige konkrete Ziige von der dargestellten Person aufwies. Als Bildnis der Kaiserin Faustina der Jungeren muss auch ein verschleierter Kopf identifiziert werden, der sich im Museum von Kos befindet (Clara Rhodos IX, S. 67, Abb. 44). Im Ausdruck unterschiedet er sich zwar vcn dem Antimacheiakopf, aber seine Gesichtszuge, sowie uberhaupt seine kunstlerische Auffassung, zeigen unbestreitbare Ahnlichkeiten. So stimmen die Halsform, die Ohrlappchen, die hohe und in ihrer unteren Halite leicht vorspringende Stirn sowie die breiten Backenknochen bei beiden Portrats iiberein. Von auff allend er Ahnlichkeit ist auch der Teil um die Brauenbogen, die oberen Lider und die Nasenwurzel. Die Augen sind in beiden Portrats langlich und tief eingebettet, der Mund gleich klein und die Lippen schmal. Die Nase ist stark bestossen, aber aus den Resten geht hervor, dass auch sie lang und fein gewesen ist. Schliesslich das Kinn scheint ahnlich gewesen zu sein, wie man aus dem Bruch ersehen kann. Die beiden Kopfe aber verbinden ausser der personlichen Ahnlichkeit auch stilistische Kennzeichen, aus denen hervorgeht, dass sie aus derselben Werkstatt stammen. Die Modellierung des Gesichtes durch feine tlbergange zu den verschie denen Flachen, seine Glatte, die weiche, zusammenfassend ausgefiihrte Masse des Haares, die schwache Ausfiihrung der Brauenbogen, der deutliche Umriss der Augen und dessen Fehlen bei den Lippen sind genau die gleichen Kennzeichen, die wir bei dem Kopf von Antimacheia beobachtet haben. Das Haar schliesslich umrahmt das Gesicht in ahnlicher Weise, obwohl es freier und geschwungener, entsprechend dem Stil des Werkes, gekammt ist. Mehrere Portrats der Faustina der Jiingeren mit Sehleier sind uns bekannt. Bei einigen hat man vermutet, dass es sich um posthume Bildnisse der Kaiserin handelt, und dass der Sehleier auf Vergottlichung hindeutet. Der sinnliche Ausdruck des vollen und von geschwungenem Haar umrahmten Gesichtes des Koischen Kopfes weist jedoch darauf hin, dass dieser Kopf vielleicht als Faustina - Aphrodite erklart werden kann. Wir wissen, dass Faustina die Jiingere mit Aphrodite identifiziert worden ist. In dem Dresdener Museum, der Ny - Carlsberg Glyptotek und dem Museo Nazionale Romano befinden sich Bildnisse, die die Kaiserin in verschiedenen Typen der Gottin wiedergeben. Ausserdem ist Faustina schon zu Lebzeiten, aber noch mehr nach ihrem Tode auf Miinzen als Venus dargestellt worden. Die Beischrift lautet bald Veneri Augustae, bald Veneri Victrici, oder auch Venus Felix, Venus Genetrix. Weiter wird unter den Ehrungen nach dem Tode Faustinas der Jiingeren angefUhrt, dass im Tempel der Roma und Venus silberne Statuen des Kaisers und seiner vergottlichten Gattin und ein Altar aufgestellt wurden, an dem jedes jungvermahlte Paar opfern sollte. Der Kopf von Kos gehort zwar keinem der bekannten Typen der Faustina- Aphrodite an, doch gab es, wie auch aus den schon erwahnten Beispielen deutlich ist, mehrere Varianten, die den Umbildungen bekannter Typen der Gottin entsprochen haben. Der Typus der Aphrodite mit verhulltem Hinterkopf, « wie ihn die Statuette aus Corneto und das Relief in Kyrene iiberliefern, diirfte nach dem Bonner Relief schon fiir das 5. Jahrhundert vorauszusetzen sein ». ( E. Langlotz, Phidiasprobleme 83 ). Fiir sein Fortbestehen in der romischen Zeit sprechen die Neapler Statue, die Statuette aus Chaironeia und das Tellus - Relief der Ara Pacis, wo die Erdmutter mit den Attributen der Aphrodite dargestellt ist. Die enge Verbindung der Koer mit der Antoninischen Familie ist gut bezeugt. Bekannt ist auch, dass der Kult der Aphrodite einer der Hauptkulte der Insel war, und dass das wohl am Hafen gelegene Heiligtum der Gottin eines der bedeutendsten der Stadt war. Wir wissen leider nicht, an welchem Ort der Kopf gefunden wurde. Die Plastik der Insel im 2. nachchristlichen Jahrhundert ist durch interessante und charakteristische Beispiele vertreten, die die lebhafte Tatigkeit der einheimischen WerkstStten von der Trajanischen bis zur Antoninischen Zeit erkennen lassen. Der hier veroffentlichte Kopf Faustinas der Jiingeren gehort zweifellos zu den besten Werken dieser Epoche. Auch der zweite Kopf, der vermutlich Faustina - Aphrodite darstellt, steht ihm an kiinstlerischer Qualitat kaum nach.de
dc.language.isoelen
dc.publisherΥπηρεσία Αρχαιοτήτων και Αναστηλώσεωςel
dc.rightsAttribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 Internationalen
dc.rights.urihttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/en
dc.subjectArchaeology - Archeologyen
dc.subjectOrlandos Anastasiosen
dc.subjectGreece - Dodecanese - Kosen
dc.subjectMarble headsen
dc.subjectΑρχαιολογίαel
dc.subjectΟρλάνδος Αναστάσιοςel
dc.subjectΕλλάδα - Δωδεκάνησα - Κωςel
dc.subjectΜαρμάρινα κεφάλιαel
dc.titleΚεφάλι της Φαυστίνας της νεώτερης από την Αντιμάχεια της Κωel
dc.typejournalArticleen
heal.recordProviderΠανεπιστήμιο Θεσσαλίας - Βιβλιοθήκη και Κέντρο Πληροφόρησηςel
heal.journalNameΑρχαιολογικόν Δελτίονel
heal.fullTextAvailabilitytrueen
dc.rights.accessRightsfreeen
dc.identifier.bibliographicCitationΑρχαιολογικόν Δελτίον, 1965, Τόμος 20, Μελέται/Μέρος Α', 171-180.el


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